Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Orsova“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 456
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Orsova. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 456. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Orsova (Version vom 07.09.2021)

[456] Orsova (spr. órsch-), Name zweier Orte am Eisernen Thor, der letzten Strompforte der Donau. Alt-O., Markt im ungar. Komitat Krassó-Szörény, an der Donau, Dampfschiffstation und Endstation der Österreichisch-Ungarischen Staatsbahn, mit (1881) 3381 deutschen, rumänischen und ungarischen Einwohnern, Weinbau, Bezirksgericht, Hauptzollamt und Kontumazanstalt. Jenseit der Cserna, welche bei O. in die Donau mündet, liegt die zur Erinnerung an die 1853 daselbst aufgefundenen ungarischen Kroninsignien erbaute Kronkapelle und der Bahnhof, wo sich die rumänische Linie Verciorova-Bukarest an die Staatsbahn anschließt. 2 km abwärts liegt die Donauinsel Adakaleh und gegenüber am rechten Donauufer der serbische Ort Neu-O. Letzterer wurde 1716 von den Österreichern den Türken abgenommen und von den letztern im Frieden zu Passarowitz (Poscharewatz) 1718 abgetreten. Am 15. Aug. 1738 wurde jedoch die inzwischen verstärkte Festung von den Türken nach vierwöchentlicher Belagerung durch Kapitulation wieder genommen und blieb seitdem in ihrer Gewalt. Bei der Räumung der serbischen Festungen durch die türkischen Truppen 1867 behielt die Türkei Neu-O. Der Friede von San Stefano bestimmte zwar, daß die Festung bis zum 3. Juni 1878 von den Türken geräumt sein sollte, aber nicht, wem sie zu übergeben sei. Daher übergaben die Türken sie den Österreichern, welche sie 25. Mai 1878 besetzten.