Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Oggersheim“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 341
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Oggersheim. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 341. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Oggersheim (Version vom 06.09.2021)

[341] Oggersheim, Stadt im bayr. Regierungsbezirk Pfalz, Bezirksamt Ludwigshafen, an der Linie Neunkirchen-Worms der Pfälzischen Ludwigsbahn, 96 m ü. M., hat 2 Kirchen, ein 1845 neuerrichtetes Minoritenkloster, eine große Baumwollspinnerei, -Weberei und -Samtfabrik mit 1000 Arbeitern, Tabaks-, Zigarren-, Malz- und Seilfabrikation, Bierbrauerei, Eisen- und Gelbgießerei und (1885) 4190 meist kath. Einwohner. – O., ursprünglich Agridesheim oder Egridesheim, wird schon im 13. Jahrh. als Besitzung der rheinischen Pfalzgrafen erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg ward es von den Spaniern bedroht, aber von dem Kuhhirten Hans Warsch, der bei der Flucht der Einwohner allein zurückgeblieben war, gerettet, indem er eine vorteilhafte Kapitulation mit jenen abschloß. In einem mit einer Gedenktafel versehenen Haus („Zum Viehhof“) schrieb Schiller 1782 unter den dürftigsten Verhältnissen einen Teil seines Trauerspiele „Kabale und Liebe“.