Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Oeynhausen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 332
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Oeynhausen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 332. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Oeynhausen (Version vom 09.04.2022)

[332] Oeynhausen (spr. öhn-, früher Rehme), Stadt (seit 1859) und sehr besuchter Badeort im preuß. Regierungsbezirk und Kreis Minden, an der Werre, unweit ihrer Einmündung in die Weser, Knotenpunkt der Linien Hannover-Hamm und Elze-Löhne der Preußischen Staatsbahn, 71 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Amtsgericht, ein öffentliches Schlachthaus, Bau- und Kunsttischlerei, Fabrikation von Chemikalien, Thonwaren und Zigarren, eine Saline (Neusalzwerk) und (1885) 2380 meist evang. Einwohner. Der Ort verdankt sein Dasein dem Bade, dessen Thermalsolquellen durch Bohren seit 1830 entstanden sind, und ist nach dem Oberbergrat Karl v. Oeynhausen (gest. 1865), der sich um seine Begründung besonders verdient gemacht, benannt. Die vorhandenen drei Bohrlöcher gehen bis 625 m unter den Meeresspiegel, und die Temperatur der ältesten und wärmsten Solquelle beträgt 34° (in der Wanne 32,5°) C. bei 9° durchschnittlicher Luftwärme. Die sehr stark kohlensäurehaltige Hauptquelle (in 1 Lit. 1033 ccm Kohlensäure) wird namentlich gegen Lähmungen, Nerven- und Rückenmarkskrankheiten, Rheumatismus u. Gicht, skrofulöse Haut- und Schleimhautaffektionen, Blutarmut, Blutschwäche und Frauenkrankheiten verwendet. Die Zahl der Badegäste belief sich 1886 auf 5235. In der Nähe das Etablissement Wilhelmshöhe mit schöner Fernsicht. Vgl. Sauerwald, Bad O., für Kurgäste bearbeitet (3. Aufl., Oeynh. 1885); Lehmann, Bad O. (2. Aufl., Götting. 1882); Voigt, Die Kurmittel Oeynhausens (Braunschw. 1883); Baehr, Bad O. und seine Umgebung (Oeynh. 1885).