Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Obertöne“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 302
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Obertöne. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 302. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Obert%C3%B6ne (Version vom 06.09.2021)

[302] Obertöne (Bei- oder Nebentöne, Partialtöne, franz. Sons harmoniques), die Töne, welche in ihrer Gesamtheit den musikalischen Klang ausmachen, also s. v. w. Aliquottöne (s. d.). Die Thatsache, daß die Klänge unsrer Musikinstrumente nicht einfache Töne, sondern aus einer nach der Höhe zu sich ins Unhörbare verlierenden Reihe von Einzeltönen zusammengesetzt sind, wurde zuerst nachgewiesen von Mersenne, erklärt von Saveur (1701), der auch schon ihre Bedeutung für die Erkenntnis der Prinzipien der Harmonik betonte; Rameau (1722) baute darauf sein musikalisches System. Die Reihe der O. ist dieselbe Tonreihe, welche auf dem Horn, der Trompete etc. durch Überblasen hervorgebracht wird, weshalb die O. auch Naturtöne genannt werden und die Reihe derselben Naturskala. Weiteres s. Klang.