Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Nazareth“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 23
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  1. Nazareth
  2. Nazaré, Bahia (engl.)
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Nazareth. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 23. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Nazareth (Version vom 26.06.2023)

[23] Nazareth, 1) (arab. Nasira), Flecken in Galiläa, im alten Stammgebiet Sebulon, auf einem Hügel des Hochlandes zwischen den Ebenen Jesreel und Battauf, bekannt als der Wohnort der Eltern Jesu. Zur Zeit der Kreuzzüge wurde das Erzbistum von Bethsean hierher verlegt, und N. ward ein besuchter Wallfahrtsort der Christen; 1263 wurde es von den Sarazenen zerstört. Die neue Stadt N., am Abhang eines Bergs, hat 5–6000 Einw., davon zwei Drittel Christen. Die Verkündigungskirche wurde 1620 neu erbaut und ist nächst der Kirche des Heiligen Grabes die schönste Syriens. Sie gehört zu einem Franziskanerkloster, an dessen Stelle nach der Legende die Santa Casa von Loreto gestanden hat. Eine griechische Kirche steht bei dem Brunnen der Maria, eine evangelische ward 1871 errichtet. In neuester Zeit wurde im Norden der Stadt ein englisches Waisenhaus für arabische Mädchen erbaut. Außerdem werden dem Reisenden gezeigt: die Werkstätte Josephs; eine große Steinplatte, an welcher der Herr mit seinen Jüngern gegessen haben soll; die Überreste der Synagoge, worin Jesus lehrte, u. a. Vgl. Tobler, N. in Palästina (Berl. 1868). – 2) Stadt in der brasil. Provinz Bahia, am schiffbaren Jaguaripe, 85 km westsüdwestlich von Bahia, in fruchtbarer Gegend, hat Gemüsebau, Mandiokamühlen, Ziegelbrennerei und 4000 Einw.