Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Naturreiche“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 14
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Naturreiche. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 14. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Naturreiche (Version vom 15.09.2022)

[14] Naturreiche. Früher pflegte man die Naturkörper allgemein in drei Abteilungen (Mineral-, Pflanzen- und Tierreich) zu ordnen; jetzt trennt man zunächst die Anorganismen oder unbelebten Körper von den Organismen oder Lebewesen. Nur den letztern kommt Ernährung und Fortpflanzung zu. Die Organismen trennte man sonst in Pflanzen und Tiere, von denen sich die letztern hauptsächlich durch willkürliches Bewegungsvermögen und Zentralisation des Empfindungsapparats sowie der physischen Fähigkeiten unterscheiden; doch werden besonders in den niedern Regionen fast alle Trennungsschranken hinfällig, und neuere Naturforscher, namentlich Häckel, haben sich veranlaßt gesehen, ein eignes neutrales Reich der Protisten oder Urwesen aufzustellen, um dem ewigen Streit, ob ein bestimmter niederer Organismus zu den Pflanzen oder Tieren zu rechnen sei, aus dem Weg zu gehen.