Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Naturdichter“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 10
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Naturdichter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 10. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Naturdichter (Version vom 02.04.2022)

[10] Naturdichter, Bezeichnung solcher Dichter, welche, ohne höhere Bildung genossen zu haben, bloß von ihrem natürlichen Gefühl geleitet, sich poetisch aussprechen. Der vorwaltende Charakter dieser Naturpoesie ist heiter und gemütlich, und ihr Inhalt pflegt selten über die Gegenstände des gewöhnlichen Lebens hinauszugehen; aber diese werden in einfacher Natürlichkeit aufgefaßt und dargestellt, weshalb N. nicht mit schlecht gebildeten Dilettanten zu verwechseln sind, wie häufig geschieht. Als N. sind vornehmlich die sogen. Dialekt- oder Volksdichter zu nennen, unter den Deutschen der Nürnberger Flaschnermeister Grübel, unter den Franzosen der Friseur Jasmin, der Müller Basselin, der Bäckermeister Jean Reboul, unter den Schotten Robert Burns und James Hogg.