Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Narde“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 1011
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Narde. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 1011. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Narde (Version vom 15.09.2022)

[1011] Narde, bei den Alten Benennung mehrerer angenehm riechender Pflanzen, besonders aus der Familie der Baldriangewächse, sowie eines daraus bereiteten Öls; hierher gehören die keltische N. (Valeriana celtica), die kretische N. (V. italica) etc. Die arabische N. bestand wahrscheinlich aus dem Nardenbartgras (Andropogon Nardus), die italienische N. ist unser Lavendel, und die indische N. stammt von der auf den Gebirgen Ostindiens wachsenden, zur Familie der Valerianeen gehörenden echten N. (Nardostachys Jatamansi Dec.). Aus der Wurzel dieser Pflanze (Nardenwurzel, Spiek oder Spiekanard) wurden die Nardensalbe, als ein kostbares Aroma im ganzen Altertum hochgeschätzt und ein Gegenstand des Luxus, und das kostbare Nardenöl bereitet. Die Wurzel riecht stark gewürzhaft, schmeckt bitter gewürzhaft und ist in Ostindien ein geschätztes Heilmittel. Auch die Wurzel von V. celtica wird noch jetzt von Triest aus nach dem Orient exportiert, wo man sie zu einer bei Bädern beliebten Salbe benutzt. Wilde N., s. Asarum.