Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Musi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 916
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Musi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 916. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Musi (Version vom 26.08.2023)

[916] Musi, Agostino di, ital. Kupferstecher, geboren Ende des 15. Jahrh. zu Venedig, daher meist Agostino Veneziano genannt, kopierte zuerst 1514 und 1515 einige Blätter nach Giulio Campagnola und Dürer und befand sich 1515 und Anfang 1516 zu Florenz, wo er nach Bandinelli und A. del Sarto stach. Ende 1516 in Rom, schloß er sich an Marcanton an, unter dem er bald die frühere Schwäche seiner Zeichnung und die Regellosigkeit seiner Behandlung verlor. Er stach nun zumeist nach Raffael, verschiedenes auch nach Bandinelli, Michelangelo u. a. Die Plünderung Roms 1527 scheint ihn vertrieben zu haben; 1528 stach er in Mantua nach Giulio Romano. 1530 nach Rom zurückgekehrt, führte er eine Folge von 12 antiken Vasen aus, ferner 20 Arabesken nach G. da Udine. 1535 und 1536 befaßte er sich hauptsächlich mit dem Porträtstich. In das Jahr 1536 fallen seine letzten sichern Werke. M. war der beste Schüler Marcantons, hat diesen jedoch nicht erreicht, da seine Technik weniger fein und in der Behandlung der Strichlagen ungleich ist. Er zeichnete mit den Initialen AV. Zwei Verwandte von ihm lebten als Kupferstecher in Venedig und Rom: Lorenzo di M. um 1535, wahrscheinlich sein Bruder, Giulio di M. um 1554, sein Sohn oder Neffe.