Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Muscŭlus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 913
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Muscŭlus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 913. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Musc%C5%ADlus (Version vom 22.11.2021)

[913] Muscŭlus (lat., „Mäuschen“), eine niedrige, aus starken Bohlen gezimmerte Hütte, die bei Belagerungsarbeiten der alten Römer die Soldaten beim Minieren vor feindlichen Geschossen schützte.

Muscŭlus, 1) Wolfgang (eigentlich Muslin), reform. Theolog, geb. 1497 zu Dieuse in Lothringen, verließ 1527 das Benediktinerkloster zu Lixheim, um Diakon am Straßburger Münster u. hierauf Pfarrer zu Augsburg zu werden. Nach 17jähriger Wirksamkeit daselbst verließ er die Stadt infolge der Einführung des Interim, ging nach der Schweiz u. war von 1549 an Professor der Theologie in Bern; starb 1563. Er schrieb: „Loci communes“ (Basel 1560). Vgl. Grote, Wolfgang M. (Hamb. 1855).

2) Andreas (eigentlich Meusel), Vertreter der lutherischen Theologie, geb. 1514 zu Schneeberg in Sachsen, wurde zu Wittenberg ein glühender Anhänger Luthers. Seit 1540 hielt er Vorlesungen zu Frankfurt a. O., wo er dann von 1544 bis zu seinem 1581 erfolgten Tod eine Professur der Theologie bekleidete. Er war bei der Abfassung der Konkordienformel beteiligt. Vgl. Spieker, Lebensgeschichte des A. M. (Frankf. a. O. 1858).