Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Multan“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 870
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Multan. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 870. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Multan (Version vom 02.09.2021)

[870] Multan (Mooltan), Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in der britisch-ind. Provinz Pandschab, der, zwischen Indus und Satledsch eingeschlossen, von den Flüssen Dschilam, Tschinab und Rawi durchzogen wird und 52,562 qkm (955 QM.) mit (1881) 1,712,394 meist mohammedan. Einwohnern umfaßt. Die Stadt, etwa 6½ km links vom Tschinab auf einem niedrigen Hügel gelegen, hat ein altes, von einer europäischen Garnison besetztes Fort und 57,471, mit den unweit gelegenen militärischen Kantonnements 68,674 Einw., welche Seiden- und Baumwollweberei, Teppichwirkerei und Fabrikation von berühmtem emaillierten Geschirr betreiben. Seit Eröffnung der Induseisenbahn ist M. ein wichtiges Depot geworden für Baumwolle, Weizen, Ölsaaten, Zucker und Indigo aus der Provinz, für Rohseide, Droguen, Gewürze, Früchte von Kandahar, die es nach Karatschi führt, von wo es europäische Waren empfängt. – Die sehr alte Stadt (sie soll schon zu Alexanders Zeit bestanden haben) hieß ursprünglich Kasyapapura und wird von griechischen Schriftstellern häufig genannt, fiel mit Said früh in die Hände der mohammedanischen Eroberer, wurde 1818 von den Sikh genommen und 1849 von den Engländern erstürmt, welche Stadt und Distrikt fortan behielten.