Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mone“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mone“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 745
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Franz Josef Mone
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Franz Josef Mone
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Mone. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 745. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mone (Version vom 30.08.2021)

[745] Mone, Franz Joseph, Altertumsforscher, geb. 12. Mai 1796 zu Mingolsheim bei Bruchsal, studierte in Heidelberg Philologie und Geschichte, habilitierte sich 1817 daselbst, wurde 1818 Sekretär an der Universitätsbibliothek, 1819 außerordentlicher und 1822 ordentlicher Professor der Geschichte und 1825 Direktor der Universitätsbibliothek. 1827 folgte er einem Ruf als Professor der Statistik und Politik an die Universität Löwen, verlor aber durch die Revolution 1830 seine Stelle und begab sich nach Heidelberg zurück, bis er 1835 Geheimer Archivrat und Direktor des Generallandesarchivs zu Karlsruhe wurde. Er starb 12. März 1871. Von seinen Werken sind hervorzuheben: „Geschichte des Heidentums im nördlichen Europa“ (Darmst. 1822–23, 2 Bde., als 6. Teil von Creuzers „Symbolik“); die Ausgabe des lateinischen „Reinardus vulpes“ (Stuttg. 1832); „Untersuchungen zur Geschichte der deutschen Heldensage“ (Quedlinb. 1836); „Übersicht der niederländischen Volkslitteratur älterer Zeit“ (Tübing. 1838); „Lateinische Hymnen des Mittelalters“ (Freiburg 1853–54, 3 Bde.); „Schauspiele des Mittelalters“ (Karlsr. 1846, 2 Bde.); „Urgeschichte des badischen Landes“ (das. 1845, 2 Bde.). Auch gab er von 1835–39 den „Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit“ und seit 1851: 21 Bände der „Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins“ sowie die „Quellensammlung zur badischen Landesgeschichte“ (Karlsr. 1845–67, 4 Bde.) heraus. Seine Schriften: „Die gallische Sprache und ihre Brauchbarkeit für die Geschichte“ (Karlsr. 1851) und „Keltische Forschungen“ (Heidelb. 1857) sind keltomanische Verirrungen. Auch hat M. als eifriger Ultramontaner sich am badischen Kirchenstreit beteiligt durch die Schrift (welche bis zu Mones Tode dem Freiherrn v. Andlaw zugeschrieben wurde): „Die katholischen Zustände in Baden“ (Regensb. 1841 u. 1843, 2 Tle.).