Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mondblindheit“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 744
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Mondblindheit. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 744. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mondblindheit (Version vom 30.08.2021)

[744] Mondblindheit, s. Nachtblindheit. – In der Tierheilkunde heißt M. (periodische oder innere Augenentzündung, Ophthalmia interna, Irido-Cyclitis) eine bei Pferden und andern Einhufern vorkommende, meist periodisch bis zur Erblindung wiederkehrende Entzündung der Augen, die gewöhnlich infolge einer (erblichen) großen Schwäche und Reizbarkeit der Augen entsteht. Durch die bei den ersten Anfällen entstehenden krankhaften Veränderungen im Innern des Auges, namentlich durch die in der Regel eintretenden Verwachsungen der Regenbogenhaut mit der vordern Fläche der Linse, wird die Disposition zu neuen Anfällen noch erhöht. Behufs der Heilung muß das kranke Auge vor äußern Schädlichkeiten, namentlich vor Staub und Stalldunst, geschützt und die krankhaft verengerte Pupille durch Anwendung einer Atropinlösung auf das Auge künstlich erweitert werden, bis die Entzündungserscheinungen verschwunden sind. Durch Schonung und knappe Fütterung des Pferdes wird die Heilung unterstützt. Die Krankheit ist fast in allen europäischen Ländern ein Gewährsfehler, dessen Gewährszeit jedoch verschieden festgesetzt ist. Nach dem preußischen Landrecht beträgt sie 28 Tage.