Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Molīnos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 722
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Molīnos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 722. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mol%C4%ABnos (Version vom 26.12.2021)

[722] Molīnos, Miguel de, span. Mystiker, geb. 21. Dez. 1640 zu Patacina bei Saragossa, lebte seit 1669 als Weltpriester in Rom und erwarb sich durch seine Schrift „Guida spirituale“ („Geistlicher Führer“, Rom 1675; deutsch von Arnold, Frankf. 1699), worin er, im Gegensatz zu dem kirchlichen Mechanismus und den äußerlichen Andachtsübungen der Dominikaner und Jesuiten, Seelenruhe, reine Gottesliebe und Vernichtung alles eignen Lebens als den Weg des Heils empfahl (Quietismus), großes Ansehen, aber auch den Haß der Jesuiten, auf deren Veranlassung 68 Sätze in dem Werk 1687 als ketzerisch verdammt, M. aber durch die Folter zum Widerruf gezwungen und zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt wurde. Daselbst starb M. wahrscheinlich 28. Dez. 1697. Vgl. Scharling, Michael de M. (a. d. Dän., Gotha 1855).