Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mimnérmos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 641
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Mimnérmos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 641. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mimn%C3%A9rmos (Version vom 22.11.2023)

[641] Mimnérmos, Begründer der erotischen Elegie der Griechen, aus Kolophon in Asien, älterer Zeitgenosse des Solon, blühte um 630–600 v. Chr. Die Sammlung seiner Liebeselegien trug die Aufschrift: „Nanno“ nach einer schönen Flötenspielerin, die der schon bejahrte Dichter liebte, ohne Erwiderung seiner Neigung zu finden, daher er sich in seinen Gedichten in wehmütigen Klagen über das Alter und die Vergänglichkeit des Lebens erging. Die Alten nannten ihn den „lieblichen Sänger“ wegen der Zartheit und Anmut seiner einfachen Sprache, von denen noch die vorhandenen kärglichen Reste Zeugnis ablegen (gesammelt von Bach, Leipz. 1826, von Schneidewin in seinem „Delectus“, Götting. 1838, und von Bergk in „Poetae lyrici graeci“, 4. Aufl., Leipz. 1882; übersetzt von Weber in den „Elegischen Dichtern der Hellenen“, Frankf. 1826, und Hartung in den „Griechischen Lyrikern“, Leipz. 1855–57). Vgl. Schönemann, De vita et carminibus Mimnermi (Götting. 1823).