Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mimōsa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 641
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Mimōsa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 641. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mim%C5%8Dsa (Version vom 22.11.2023)

[641] Mimōsa Adans. (Mimose, Sinnpflanze), Gattung aus der Familie der Mimoseen, Kräuter, Sträucher oder Bäume mit doppelt gefiederten Blättern, die selten auf phyllodienartige Blattstiele mit rudimentärer Spreite reduziert sind, in Köpfchen oder Ähren stehenden, meist sehr kleinen Blüten und meist flacher, zusammengedrückter Hülse. Etwa 230 Arten, hauptsächlich im warmen Amerika. Die meisten Arten haben sensitive Blätter, welche bei leiser Berührung ihre Fiederblättchen aufwärts zusammenlegen; bei stärkerer Berührung legen sich auch die benachbarten Fiederblättchen zusammen, und wenn der Reiz andauert, senken sich die ganzen Fiedern und zuletzt selbst der gemeinsame Blattstiel herab. Nach längerer Ruhe heben sich die Blätter wieder, und die Fiederblättchen breiten sich wieder aus. Am ausgeprägtesten besitzt diese Eigenschaft M. pudica L. (Noli me tangere), ein 30–60 cm hoher, kahler oder behaarter, zerstreut stachlichter Halbstrauch mit meist zweijochig gefiederten Blättern und vielen Fiederchen, in Brasilien und Westindien, auch über Asien und Afrika durch Kultur verbreitet, der in Europa häufig in Gewächshäusern gehalten wird.