Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Millais“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 628
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Millais. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 628. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Millais (Version vom 24.12.2022)

[628] Millais (spr. millēs), John Everett, engl. Maler, geb. 8. Juni 1829 zu Southampton, studierte unter Saß und an der königlichen Akademie zu London und erhielt 1847 für seine Benjamiten eine goldene Medaille. Zwei Jahre später verband er sich mit H. Hunt, Ch. Collins, Rossetti und Brown zur Genossenschaft der Präraffaeliten (s. d.). Unter dem Einfluß derselben entstanden: Isabella, Jesus als Kind in der Zimmermannswerkstatt, die Hugenotten, Ophelia etc. Mit dem Schwarzen Braunschweiger (1860) wendete er sich jedoch wieder einer freiern Richtung zu; derselben gehören an: Erinnerung an Velazquez, Stella, Pilger nach St. Paul, Rosalinde und Clölia im Ardenner Wald, der Vorabend von St. Agnes, Satan Unkraut ausstreuend, die Römer Britannien verlassend, fahrender Ritter, Walter Raleigh als Knabe, die Überschwemmung, Nachtwandlerin, Moses während der Schlacht mit den Amalekitern etc. Das Hervorragendste leistet er im Porträt, wobei er nach der vollen Realität der Erscheinung und nach höchster malerischer Wirkung bei breiter, energischer Behandlung strebt. Seine Hauptwerke dieser Gattung sind: der Towerwächter, Whist zu dreien (drei Damen), die drei Schwestern, der Herzog von Westminster. Von seinen neuern Genrebildern sind zu nennen: die nordwestliche Durchfahrt, die Frau des Spielers, Ja oder Nein? Vgl. „Sir F. Leighton and Sir J. E. M., life and work“ (Lond. 1885).