Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Midian“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 592
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Midian. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 592. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Midian (Version vom 26.08.2021)

[592] Midian (Madian), Land im nordwestlichen Arabien, am Roten Meer, noch unter ägyptischer Hoheit stehend, reicht vom Meerbusen von Akabah bis zur Hafenstadt El Wedsch, mit unbestimmter Grenze nach O. Es wird in der Bibel zuerst erwähnt, als Moses eines Mordes wegen aus Ägypten dorthin floh (2. Mos. 2, 15); die Römer trieben dort Bergbau. Nach dem Untergang der Römerherrschaft war M. gleichsam verschollen und ist erst in unsern Tagen durch R. Burton neu entdeckt worden, als derselbe das Land im Auftrag des Vizekönigs von Ägypten 1877–78 besuchte. Hinter der Küste zieht sich eine doppelte Reihe von Bergen hin, die von teilweise fruchtbaren Wadis durchschnitten wird. Das Land, einst berühmt wegen seiner Erze und Edelsteine, ist noch jetzt reich an Schwefel, Steinsalz, Silber, Kupfer und namentlich Türkisen. Überall zeigen sich noch die Spuren alter großartiger Bergwerke, die Ägypten wieder in Betrieb zu setzen beabsichtigt. Die Ruinen von Schiwak (Suka des Ptolemäos) mit großen Katakomben und Aquädukten bedecken einen weiten Raum. Im Wadi Hams stehen noch die Trümmer eines im reinsten griechischen Stil erbauten Tempels. Hafenorte des Landes, das nur von einigen räuberischen Maazeh-Beduinen durchstreift wird, sind Ziba (Zibbr) und El Wedsch. Vgl. Burton, The gold mines of M. and the ruined midianite cities (Lond. 1878); Derselbe, The land of M. revisited (das. 1879, 2 Bde.).