Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Megăra“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 423
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Megăra. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 423. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Meg%C4%83ra (Version vom 02.02.2023)

[423] Megăra, 1) uralte, von Karern gegründete Hauptstadt der altgriech. Landschaft Megaris, der Insel Salamis gegenüber, bestand aus drei Teilen: der alten pelasgischen Burg Karia, der neuern, von Alkathoos erbauten und nach ihm benannten Burg und der am Fuß beider gelegenen eigentlichen Stadt, wozu noch die Hafenstadt Nisäa mit der davorliegenden befestigten (jetzt aber landfesten) Insel Minoa kam, zu welcher seit 455 lange Mauern hinabführten. Die Burg Karia enthielt den berühmten Tempel der Demeter, das Megaron; in der eigentlichen Stadt befanden sich Tempel des olympischen Zeus, des Dionysos und der Aphrodite, ein Gymnasium, das Heroon des Alkathoos etc. In M. hatte die Philosophenschule des Eukleides ihren Sitz. Stark befestigt und bis auf den Peloponnesischen Krieg mächtig, sank M. später infolge der unaufhörlichen Überfälle der Athener mehr und mehr und wird in der Geschichte nur noch selten erwähnt. Sein Fall datiert aus dem 5. Jahrh. n. Chr. Das neue M. ist Hauptstadt einer Eparchie im Nomos Attika und Böotien mit 5348 Einw. – 2) M., mit dem Zunamen Hybläa, Stadt auf der Ostküste von Sizilien, nördlich von Syrakus, um 725 v. Chr. von Doriern aus Megara gegründet, berühmt durch ihren Honig. Später durch Gelon unterworfen, sank sie zur syrakusischen Landstadt herab und wurde 214 von den Römern zerstört.