Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Meerleuchten“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 421
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Meerleuchten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 421. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Meerleuchten (Version vom 01.02.2023)

[421] Meerleuchten (Leuchttierchen, Noctiluca), eine zu den Flagellaten gehörige Gattung aus der Klasse der Protozoen (s. d.), sind Organismen von etwa 1 mm Durchmesser, annähernd kugelförmig, mit deutlicher Membran und einem fadenförmigen Anhang, an dessen Basis sich eine rinnenförmige Einbuchtung und eine Öffnung befinden. Sie bestehen aus einer einzigen Zelle mit Kern und zahlreichen von ihm ausgehenden und zur Membran verlaufenden Protoplasmafäden. An einer Stelle ist die Membran durchbrochen, und durch diese Art von Mund wird die Nahrung (Diatomeen) aufgenommen und zugleich das Unverdaute wieder ausgestoßen. Die bekannteste Art, N. miliaris Sur. (s. Tafel „Protozoen“), ist in der Nordsee und im Atlantischen Ozean sehr verbreitet. Neuerdings ist eine der echten Noctiluca nahestehende Gattung (Leptodiscus medusoides Hertw.) in Messina entdeckt worden; sie hat die Gestalt einer Schirmqualle und bewegt sich auch gleich dieser durch Öffnen und Zusammenklappen ihres schirmförmigen Körpers fort. Weites über das Leuchten des Meers s. Meer, S. 417.