Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Meereichel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 420
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Meereichel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 420. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Meereichel (Version vom 01.02.2023)

[420] Meereichel (Seepocke, Balanus Lister), Krustaceengattung aus der Ordnung der Rankenfüßer (Cirripedia) und der Familie der Meereicheln (Balanidae), mit der kalkigen oder häutigen Endfläche ihres cylinder- oder kegelförmigen, aus sechs im Kreise stehenden und gegeneinander unbeweglichen Kalkplatten bestehenden Gehäuses auf andern Gegenständen festsitzende Seetiere, welche dieser Kalkschale halber lange zu den Konchylien gerechnet wurden. Die obere Öffnung kann durch eine mit zwei Plattenpaaren versehene Membran geschlossen werden. Von den etwa 50 lebenden Arten ist die Seetulpe (Seeglocke, B. tintinnabulum L.), mit rötlichen, blauen oder schwärzlichen, längs- und quergestreiften Platten, 5–8 cm hoch, findet sich in den Meeren von Madeira bis zum Kap, von Kalifornien bis Peru und siedelt sich in oft wunderbarer Menge an Schiffsböden an. Manche M. schmarotzen auf Walen, z. B. Coronula diadema L. auf dem grönländischen Buckelwal, C. balaenaris L. auf dem Südseeglattwal etc. Dabei kommt jeder Art der Waltiere eine bestimmte Art der Meereicheln zu, und diese nehmen auch ziemlich bestimmte verschiedene Stellen des Körpers ein.