Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Meeraal“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 419420
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Meeraal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 419–420. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Meeraal (Version vom 01.02.2023)

[419] Meeraal (Conger Cuv.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Aale (Muraenoidei), den Flußaalen sehr ähnliche, schuppenlose Fische, mit fast die ganze Oberseite einnehmender, bis nahe an den Hinterkopf reichender Rückenflosse und sehr lang gestrecktem, zugespitztem Schwanz und verlängertem Oberkiefer. Der gemeine M. (C. vulgaris Cuv.), über 3 m lang und über 50 kg schwer, ist oben gleichmäßig blaßbraun, an den Seiten heller, unten schmutzig weiß, mit weißlichen, dunkel gesäumten Rücken- und Afterflossen und heller Seitenlinie, lebt in der Nord- und Ostsee, hält sich in Felsenlöchern oder im Sand verborgen, ist ungemein gefräßig, nährt sich hauptsächlich von Fischen und laicht im Dezember und Januar. Die Jungen scheinen eine Metamorphose durchzumachen oder auf einer niedern Stufe zu verharren. Man glaubt nämlich in dem Glasaal (Leptocephalus Gron.), der als eigne Gattung beschrieben worden ist, die Jungen des Meeraals zu erkennen. Die zu letztern gehörige Art (L. Morrisii Gron.) ist etwa 10 cm lang, bandartig, vorn und hinten fast gleichmäßig zugespitzt, mit kleinen Brustflossen und weit hinten beginnender Rücken- und Afterflosse und höchst durchsichtig. Das Fleisch [420] des Meeraals ist wenig schmackhaft, doch wird er eifrig gefangen.