Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Meßrad“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 519
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Meßrad. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 519. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Me%C3%9Frad (Version vom 16.03.2022)

[519] Meßrad, ein um seine Achse drehbares Rad, dessen Umfang beim Fortrollen zu Längenmessungen dient. Schon die Römer maßen Wegstrecken nach der Zahl der Umdrehungen von Wagenrädern. Die erste bekannte wissenschaftliche Verwendung des Meßrades geschah 1525 durch den Leibarzt Fernel der Königin Katharina von Medici zur Gradmessung zwischen Paris und Amiens. Steinheil in München hat ein M. zu Präzisionsmessungen auf einer Basis von Eisenschienen konstruiert, welches aber noch eines Systems von Thermometern zur Beobachtung und Berechnung der Ausdehnungen des Rades bedarf. Wittmann hat ein M. für den gewöhnlichen Gebrauch zum Messen von Straßen, Kanälen, Grundstücken etc. konstruiert, dessen Umfang 0,5 oder 1 m beträgt. An der Achse ist ein Zählwerk zum Zählen der Umdrehungen angebracht. Das M. wird mittels einer Handhabe fortbewegt und hat bei Messungen auf Pflasterstraßen u. Fußwegen, nach Bauernfeind u. Tinter in Wien, genauere Resultate als Meßkette u. Distanzmesser ergeben. Sein Gebrauch ist sehr bequem. Das M. wird in kleiner Gestalt (Meßrädchen von Jakob, Kartometer) auch zum Messen von Linien auf dem Papier (Landkarten) verwendet.