Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maxĭmus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 374
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Maxĭmus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 374. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Max%C4%ADmus (Version vom 19.01.2023)

[374] Maxĭmus, 1) Marcus Clodius Pupienus, röm. Kaiser, war von niedriger Herkunft, wurde aber wegen seiner kriegerischen Tüchtigkeit Senator, Prätor und Konsul, dann Prokonsul in Bithynien, Griechenland und Gallia Narbonensis und kämpfte gegen Illyrier, Sarmaten und Germanen. Anfang 238 n. Chr. ernannte ihn der Senat zum Gegenkaiser gegen Maximinus Thrax; er wurde aber bald nachher nebst seinem Kollegen Balbinus von den Prätorianern ermordet (Mitte 238).

2) Petronius, vornehmer Römer, ließ aus Rache für die Entehrung seiner Frau den Kaiser Valentinian III. 16. März 455 ermorden, nahm den Kaisertitel an und heiratete die kaiserliche Witwe Eudoxia, ward aber nach der Landung Geiserichs bei Ostia 12. Juni vom Volk ermordet.

3) Magnus Clemens, ein geborner Spanier, Landsmann und Kriegsgenosse des Theodosius, wurde 383 von den aufständischen Legionen in Britannien zum Kaiser ausgerufen, machte dann mit denselben einen Einfall in Gallien, wo die daselbst stehenden Truppen zu ihm übergingen, und ließ den flüchtigen Kaiser Gratian in Lyon ermorden. Er behauptete dann, auch von Theodosius anerkannt, die Herrschaft über Britannien, Gallien und Spanien, überschritt 387 die Alpen, vertrieb den Kaiser Valentinian II. aus Italien, wurde jedoch 388 von Theodosius bei Siscia geschlagen und dann auf der Flucht bei Aquileja getötet. Auch sein Sohn Victor, den er zum Augustus ernannt hatte, wurde in demselben Jahr in Gallien getötet.