Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Massol“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 326
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Massol. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 326. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Massol (Version vom 14.08.2021)

[326] Massol, Marie Alexandre, franz. Philosoph und Sozialist, geb. 18. März 1805 zu Béziers, kam 1831 nach Paris, wo er in die Saint-Simonistische Gemeinde eintrat, und durchzog als Prediger des Saint-Simonismus einen Teil von Frankreich. Nach der Auflösung der Gemeinde (1832) folgte er Enfantin nach Ägypten, wanderte durch Syrien, die Türkei, Österreich, Süddeutschland, wurde in Paris Journalist, vertrat als solcher republikanische und sozialistische Ideen und hielt sich dann einige Jahre in England auf. Dort gab er das radikale Journal „L’Observateur français“ heraus. 1848 kehrte er nach Paris zurück, wurde Mitarbeiter radikaler Journale, zuerst der „Réforme“ von Lamennais, später der „Voix du peuple“ von Proudhon. Unter dem Kaisertum lebte er zurückgezogen seinen Studien. In diese Zeit fiel die Bewegung, die sich in den Freimaurerlogen kundgab. M. schloß sich der radikalsten Loge an und war bald darauf deren Stuhlmeister; er gründete im Juli 1865 mit Henri Brisson die Wochenschrift „La morale indépendante“, deren Kampf mit den Theologen und namentlich mit dem Pater Hyacinthe (s. d.) viel Aufsehen machte. Er starb 20. April 1875 in Paris.