Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Masella“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Masella“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 310
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Masella. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 310. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Masella (Version vom 21.11.2021)

[310] Masella, Gaetano Aloisi, päpstl. Nunzius, geb. 30. Sept. 1826 zu Pontecorvo aus einer dortigen Patrizierfamilie, studierte Philosophie und Theologie erst im Kollegium der Barnabiten zu Neapel, dann im päpstlichen Seminar zu Rom, ward 1849 zum Priester geweiht, 1850 Sekretär, dann Uditore der päpstlichen Nunziatur in Neapel, 1859 in München, 1864 in Paris, 1867 Hausprälat Pius’ IX. und Richter an der Konsulta in Rom, begleitete Franchi 1871 als Botschaftsrat auf seiner außerordentlichen Mission nach Konstantinopel, ward 1874 zum Sekretär der Propaganda ernannt und im Mai 1877, nachdem er zum Erzbischof von Neucäsarea in partibus geweiht worden, an Stelle Bianchis, der sich durch seine Einmischung in die klerikalen Wahlumtriebe kompromittiert hatte, als päpstlicher Nunzius nach München geschickt. Hier gelang es ihm, nach dem Tod Pius’ IX. sofort ein freundschaftliches Verhältnis zwischen der bayrischen Regierung und der Kurie herzustellen, und als Fürst Bismarck sich 1878 zu einer direkten Verständigung mit der Kurie bereit zeigte, ward er nach Kissingen gesandt, um dieselbe durch Verhandlungen mit Bismarck anzubahnen. 1879 wurde er als Nunzius nach Lissabon versetzt, 1883 abberufen und 1887 zum Kardinal ernannt.