Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maschonaland“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 557
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Maschonaland. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 557. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maschonaland (Version vom 20.01.2024)

[557]  Maschonaland, der nordöstliche Teil des Matabelelandes in Südafrika, eine aus großen Hochebenen und offenen Flächen bestehende, sehr fruchtbare Landschaft, welche vom Umniati und dessen Zuflüssen gut bewässert wird. Die Einwohner, Maschona, gehören zu den Kaffern und waren ehemals Herren des ganzen Gebiets zwischen Sambesi und Limpopo, wurden aber von den Matabele in ihre jetzigen Wohnsitze zurückgedrängt und befinden sich nun zwischen jenen und den Bamangwato in einer sehr übeln Lage. Seit Jahren sind die östlichen Krale dieses Volkes das beliebteste Ziel der Raubzüge der Matabele, so daß die einst reichen Maschona, fast ganz ihrer Herden beraubt, zu einem großen Teil aus ihren fruchtbaren Thälern auf die Höhen vertrieben sind, wo sie sich zwischen den Felsen befestigte Dörfer gebaut oder in Felshöhlen Zuflucht gesucht haben. Sie bilden keinen zusammenhängenden Staat, sondern setzen sich aus lauter kleinen Gemeinschaften zusammen und können daher den Raubzügen ihrer Feinde, welche die Männer töten und Weiber und Kinder als Sklaven fortschleppen, keinen Widerstand entgegensetzen. Sie sind friedliebend und geschickte Schmiede, Korbflechter und Weber von Zeugen aus Baumwolle, welche sie viel bauen. Ihre Stammesgenossen jenseit des Sabiflusses sind aber verwegene Räuber. Das Land wurde wie Matabeleland gegen den Einspruch Portugals 13. März 1889 als innerhalb der Sphäre des britischen Einflusses befindlich erklärt, da Lobengula, der Häuptling der Matabele, auch über M. herrsche.