Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marsy̆as“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 293
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Marsy̆as. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 293. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marsy%CC%86as (Version vom 17.01.2024)

[293] Marsy̆as, in der griech. Mythologie ein phrygischer Silen, Sohn, nach andrer Sage Lehrer des Olympos, Repräsentant des phrygischen Flötenspiels im Gegensatz zum Apollinischen Kitharspiel der Griechen. M. sollte die von Athene weggeworfene Flöte gefunden und sich mit dem die Kithara spielenden Apollon in einen musikalischen Wettstreit eingelassen haben, wobei verabredet war, daß der Sieger mit dem Besiegten nach Gutdünken verfahren könne. Nachdem die Musen zu gunsten des Apollon entschieden hatten, hing dieser den Besiegten an einer Fichte auf und ließ ihm die Haut abziehen. Der Wettkampf des M. und Apollon wurde häufig Gegenstand künstlerischer Darstellung, namentlich auf Vasen. Zu einer Gruppe, welche M. am Baum zur Schindung aufgehängt mit andern Figuren (Apollon und dem Henkersknecht) enthielt, gehört eine in vielen Kopien erhaltene Statue des M. (die beste Wiederholung in Florenz). Eine große treffliche Statue des M., nach einem Meisterwerk des Myron gearbeitet, enthält das lateranische Museum zu Rom. Eine Reliefdarstellung

Apollon und Marsyas (Relief).

zeigt die Abbildung. Vgl. Hirschfeld, Athena und M. (Berl. 1872); Jordan, M. auf dem Forum in Rom (das. 1883).