Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marsala“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 283284
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Marsala. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 283–284. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marsala (Version vom 16.01.2024)

[283] Marsala (spr. marssāla), Stadt in der ital. Provinz Trapani (Sizilien), am westlichsten Punkte der Insel (Kap Boeo) und an der Eisenbahn von Palermo nach Trapani gelegen, ist durch ein Kastell und bastionierte Mauern befestigt, hat einen Dom, ein Rathaus, in welchem ein in der Nähe gefundenes antikes Marmorwerk (zwei Löwen, einen Stier zerreißend) aufbewahrt wird, ein Theater, ein Gymnasium, eine wissenschaftliche Akademie, eine Bibliothek und (1881) 19,732, als Gemeinde 40,251 Einw., die bedeutenden Handel mit Getreide und Öl, mit Soda und dem in den Salzwerken [284] der benachbarten Lagunen gewonnenen Salz, besonders aber mit dem in der ganzen Gegend angebauten berühmten Marsalawein treiben, der, mit Branntwein versetzt, hauptsächlich nach England und Westindien verführt wird. Im Hafen von M., welcher von Karl V. aus Sorge vor einer Landung der Türken 1567 verschüttet worden war, in neuerer Zeit aber wiederhergestellt wurde, sind 1884: 1287 Schiffe mit 126,294 Ton. eingelaufen. – M. ist zum Teil auf den Ruinen der alten Stadt Lilybäon (s. d.) erbaut, von der noch verschiedene Baureste, Gräber und Inschriften aufgefunden wurden. Ihre jetzige Gestalt verdankt die Stadt den Sarazenen, welche sie im 9. Jahrh. einnahmen und Mars el Allah („Hafen Gottes“) nannten, und den Normannen, von denen jene im 11. Jahrh. vertrieben wurden. Am 11. Mai 1860 landete hier Garibaldi mit seinen tausend Mann, um seinen Siegeszug gegen König Franz II. anzutreten.