Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marozia“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 279
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Marozia. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 279. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marozia (Version vom 16.01.2024)

[279] Marozia (Mariuccia), wie ihre Mutter Theodora eine der berüchtigtsten Frauen der mittlern Geschichte Italiens. Sie war dreimal vermählt, zuerst mit dem Markgrafen Alberich, dann seit 922 mit ihrem Stiefsohn Guido und zuletzt 932 mit König Hugo von Italien. Als Geliebte des Papstes Sergius III. und Mutter und Großmutter von drei Päpsten, Johann XI., Johann XII. und Leo VII., beherrschte sie von der Engelsburg aus lange Zeit willkürlich den Kirchenstaat und selbst ganz Italien. Den Papst Johann X., dem ihre Mutter zum päpstlichen Stuhl verholfen hatte, ließ sie 928 erdrosseln. Ihr Sohn erster Ehe, Alberich, erregte nach ihrer Vermählung mit Hugo von Italien einen Aufstand gegen sie und ließ die Mutter 932 ins Gefängnis werfen, wo sie starb.