Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marmărameer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 269
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Marmărameer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 269. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marm%C4%83rameer (Version vom 16.12.2023)

[269] Marmărameer (Mar di Marmara, bei den Alten Propontis), Binnenmeer zwischen Europa und Asien, welches durch die Dardanellenstraße mit dem Ägeischen und durch den Bosporus oder die Straße von Konstantinopel mit dem Schwarzen Meer zusammenhängt. Es hat salziges Wasser, ist (von Gallipoli bis Ismid) 282 km lang und 80 km breit; die Tiefe, welche in der Nähe der Küste meist nur 50 m beträgt, steigt in der Mitte des Meers bis über 1300 m. Der Flächeninhalt beträgt 11,655 qkm (211,7 QM.), wovon 182 qkm (3,3 QM.) auf die Inseln entfallen. Im O. bildet es den Golf von Ismid, im SO. den von Mudania. Seinen Namen hat es von der darin liegenden Insel Marmara (im Altertum Prokonnesos), welche 21 km lang und 10 km breit ist, etwa 130 qkm umfaßt, außer schönem weißen Marmor (daher der Name) besonders Wein, Getreide und Oliven liefert und 10,000 griech. Einwohner hat. Außerdem liegen im M. die Inseln Kalolimni, Kulali, Afsia, Aloni oder Pascha Liman und im O. die reizenden Demonesi- oder Prinzeninseln. Vorgebirge im M. sind: Bosburun (das antike Poseidion) und die erst durch Verschüttung der Meerenge beim antiken Kyzikos zu der Halbinsel von Erdek gewordene Insel Arktonnesos mit dem 387 m hohen Kapu Dagh (Dindymongebirge). Das M. dient als eine Art Regulator für die Wassermengen, welche das durch viele mächtige Ströme im Übermaß gespeiste Schwarze Meer beständig nach dem Mittelmeer hin abgibt. S. den Plan von Konstantinopel und Karte „Mittelmeerländer“.