Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marko Kraljewitsch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 263
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Marko Kraljewitsch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 263. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marko_Kraljewitsch (Version vom 12.01.2024)

[263] Marko Kraljewitsch („Marko der Königssohn“), der Hauptheld der serbischen und zugleich der bulgar. Volkspoesie aus der Zeit der gemeinsamen Kämpfe beider Völker gegen die Türken. Historisch ist er beiden gemeinsam als Fürst in einem bulgarisch-serbischen Winkel (um Prilip) Makedoniens. Goethe bezeichnet ihn als ein rohes Gegenbild zum griechischen Herakles und dem persischen Rustem. Er wird als unbezwinglich geschildert, von grenzenloser Stärke und unbedingtem Wollen und Vollbringen; er reitet ein Pferd 150 Jahre und wird selbst 300 Jahre alt; zuletzt stirbt er bei vollkommenen Kräften oder schläft vielmehr in einer Höhle, um einst zu neuen Thaten zu erwachen. Die Überlieferung stellt ihn übrigens bei den Serben wie bei den Bulgaren in verschiedenen Nüancen seines Heldentums dar, worin sich die verschiedene Lage des Volkes selbst abspiegelt. Die neueste Sammlung der auf M. bezüglichen serbischen Lieder erschien unter dem Titel: „Kraljevič Marko“ (Neusatz 1878; deutsch von Gröber, Wien 1883).