Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Markirch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 262263
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Markirch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 262–263. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Markirch (Version vom 12.01.2024)

[262] Markirch (Mariakirch, franz. Ste.-Marie aux Mines), Stadt im deutschen Bezirk Oberelsaß, Kreis Rappoltsweiler, liegt im Hintergrund des Leberthals, 400 m ü. M. und an der Eisenbahn M.-Schlettstadt. M. hat 2 evangelische und 2 kath. Kirchen, ein Realprogymnasium; ein Amtsgericht, eine Oberförsterei und (1885) 11,421 meist kath. Einwohner. Die Industrie ist sehr bedeutend. Johann Georg Reber legte 1755 die erste Baumwollspinnerei hier an und kurz darauf die erste Zeugweberei; heute ist die Zahl derartiger Fabriken eine sehr große, und das Markircher Thal (Eckirch, St.-Blaise, Kleinleberau etc.) beschäftigt jetzt etwa 35–40,000 Arbeiter, welche die bekannten Markircher Gewebe verfertigen. Außerdem hat M. Woll- und Seidenweberei, Färbereien und Appreturanstalten. Der Leberbach (Landbach) trennt M. in zwei Teile, deren einer (die „welsche Seite“) früher [263] dem Herzog von Lothringen gehörte, während der andre (die sogen. deutsche Seite) rappoltsteinisch war. Durch die Revolution wurden beide Gemeinden vereinigt. Eine Fortsetzung der Stadt bildet das Dorf Eckirch und in einem Seitenthal Fortelbach (Fertrupt), die beide administrativ mit ihr verbunden sind. Die Umgegend ist merkwürdig durch den Reichtum und die Mannigfaltigkeit der Mineralien, welche die meist ganz kahlen Berge enthalten.