MKL1888:Marinebildungsanstalten

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marinebildungsanstalten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marinebildungsanstalten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 553
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia:
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Marinebildungsanstalten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 553. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marinebildungsanstalten (Version vom 12.11.2022)

[553]  Marinebildungsanstalten. Außer der Marineakademie und Marineschule (s. d., Bd. 11) zu Kiel besitzt Deutschland eine Deckoffizierschule in Kiel. Diese zerfällt in eine Maschinisten-, Steuermanns- und Torpedoklasse zur Ausbildung von Maaten zu Deckoffizieren; ferner bei den Matrosen- und Werftdivisionen die Divisions- und bei den Matrosenartillerie-Abteilungen die Abteilungsschulen zur Ausbildung von Mannschaften zu Maaten. Die Matrosen-Divisionsschulen haben Bootsmanns- und Feuerwerker-, die Werftdivisionsschulen Maschinen-, Meisters-, Handwerker- etc. Klassen. – In Österreich bestehen: eine Marineakademie zur Heranbildung der Seeoffiziere in Fiume; eine Maschinenjungenschule, eine Musikjungenschule und eine Marine-Unterrealschule zu Pola. In Frankreich bestehen: die École navale und École d’application des aspirants de marine zu Brest zur Ausbildung von Offizieren; die École des défenses sous-marines zu Boyardville (Insel Oléron), für alle Chargen vom Matrosen bis zum Fregattenkapitän; drei Écoles de médecine navale (medizinische Fakultäten) zu Brest, Rochefort und Toulon; das Établissement des pupilles de la marine zu Brest, für Kinder von Seeleuten, welche mit dem 13. Lebensjahr in die École des mousses (Schiffsjungen) übertreten; die École d’application de timonerie (Steuermannsschule), de pilotage (Lotsenschule), die École d’application de canonage (Artillerischulschiff), alle drei an Bord, zur Ausbildung von Unteroffizieren, letztere auch von Offizieren; die École d’artillerie zu Lorient; die École de pyrotechnie zu Toulon; Meisterschulen zur Ausbildung von Marinehandwerkern zu Brest, Rochefort und Toulon; mehrere Navigationsschulen sowie auch eine Schule zur Ausbildung von Mannschaftslehrern etc. In England besteht eine Marineakademie zu Greenwich, die von allen Offizieren, vom Kapitän abwärts, von Maschinisten, Schiffbauern, Ingenieuren etc. besucht wird. Italien hat eine Marineakademie zu Livorno, außerdem an verschiedenen Vorbereitungsschulen eine Art Navigationsschule.