Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mariazell“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 243244
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Mariazell. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 243–244. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mariazell (Version vom 29.01.2024)

[243] Mariazell, Marktflecken in Steiermark, Bezirkshauptmannschaft Bruck a. d. Mur, der berühmteste Wallfahrtsort der österreichischen Monarchie, an der Salza, 850 m ü. M., sehr malerisch gelegen, Sitz eines Bezirksgerichts, mit (1880) 1065 Einw., deren Haupterwerbszweig die Beherbergung der Fremden bildet; welche jährlich zu vielen Tausenden teils um des [244] berühmten Gnadenbildes willen, teils wegen der Naturschönheiten der Gegend nach M. kommen. Die jetzige Wallfahrtskirche wurde 1644 an Stelle der alten, vom König Ludwig I. von Ungarn gegründeten erbaut und ist ein majestätisches Gebäude, hat 3 Türme, darunter einen vom Bau König Ludwigs erhaltenen gotischen Turm, ein prächtiges Portal mit den Statuen der Gründer, Markgraf Heinrich von Mähren und König Ludwig, einen massiven silbernen Altar in der Gnadenkapelle mit dem aus Lindenholz geschnitzten, 1157 von einem Mönch aus St. Lambrecht gestifteten Marienbild und eine reiche Schatzkammer. Die schönsten Punkte der Umgegend sind: der Erlafsee, der Laßingfall und das Bürgeralpel (1225 m hoch). 6 km von M. liegt das große, der Alpinen Montangesellschaft gehörige Eisengußwerk, welches auch auf Geschützgießerei eingerichtet ist, und zu welchem in der Umgebung von M. das Eisenbergwerk Gollrad (an dem 1250 m hohen Seeberg), dann die Marienhütte in Aschbach gehört. Vgl. Fruhwirth, M. und Umgebung (Wien 1882).