Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marchetti“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 552553
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Marchetti. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 552–553. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marchetti (Version vom 07.06.2023)

[552]  Marchetti (spr. -ketti), Filippo, ital. Opernkomponist, geb. 26. Febr. 1835 zu Bolognola (Camerino), Schüler des Conservatorio San Pietro a Majella in Neapel, machte sein Debüt 1856 zu Turin mit der Oper „Gentile da Varano“, der 1857 zu Turin und Rom „La demente“ folgte. Trotz des guten Erfolgs dieser Erstlingswerke vermochte er ein neues Werk: „Il Paria“, in Rom, wo er sich als Gesanglehrer niedergelassen hatte, nicht zur Aufführung zu bringen und siedelte deshalb nach Mailand über. Dort fand er anfangs die gleichen Schwierigkeiten, brachte aber endlich 1865 „Romeo et Giulietta“ am Carcanotheater heraus, womit er völlig durchschlug, obwohl zu gleicher Zeit Gounods gleichnamige Oper an der Scala in Szene ging. Gleiche Sensation erregte er 1869 mit der Oper „Ruy Blas“, die am Scalatheater zur Aufführung kam und als sein Hauptwerk gelten kann. Seine neuesten Werke: „L’amore alla prova“ (1873), „Gustavo Wasa“ (1875) und „Don Giovanni d’Austria“ (1880) hatten nur geringen Erfolg. Dagegen erfreuen sich seine ein- und zweistimmigen Lieder dauernder Beliebtheit bei seinen [553] Landsleuten. M. ist seit 1881 Präsident der Cäcilienakademie zu Rom.