Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marchal“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 552
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Marchal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 552. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marchal (Version vom 07.06.2023)

[552]  Marchal (spr. -schall), Charles François, franz. Maler, geb. 1828 zu Paris, bildete sich bei François Dubois und Drolling und widmete sich anfangs dem Pariser Sittenbild, worin er es nach wenigen Jahren zu bedeutenden Leistungen brachte. Später lebte er zwei Jahre in dem gewerbfleißigen Städtchen Buchsweiler im Elsaß, wo er sich unter der Bevölkerung, deren eigenartige Trachten er mit Vorliebe darstellte, sehr heimisch fühlte. Er zeigte viel Empfindung und gesunden Humor in den anmutigen Frauengestalten, aber dem Kolorit fehlt es bisweilen an Wärme. Von seinen Bildern nach Pariser Motiven sind die bedeutendsten: das Namensfest der Mutter und der letzte Kuß; unter den Darstellungen aus dem Elsässer Leben: das Innere eines Wirtshauses an einem Festtag in Buchsweiler (1861), Luthers Choral (1863), der Mägdemarkt in Buchsweiler (1864), die Frühlingszeit (1866), der Morgen und Abend im Elsaß (1873). Später stellte er in Paris noch den ersten Schritt (1876) und Penelope und Phryne (Pariser Szene) aus. Vermeintliche oder wirkliche Zurücksetzung und eine zunehmende Augenschwäche, die ihn am Arbeiten verhinderte und ihm Nahrungssorgen zu bereiten anfing, trieben ihn 31. März 1877 zum Selbstmord.