Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marōde“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 275
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Marōde. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 275. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mar%C5%8Dde (Version vom 15.01.2024)

[275] Marōde, entkräftet, abgemattet, besonders von Soldaten, die wegen Erschöpfung hinter der Marschkolonne zurückbleiben. Suchen solche Nachzügler länger als nötig sich den Anstrengungen und Gefahren zu entziehen, auf Kosten der Einwohner zu leben oder in den Ortschaften zu plündern, so nennt man sie Marodeure. Das Marodieren wird nach dem deutschen Strafgesetzbuch mit Zuchthaus bestraft. Man führt den Ausdruck zurück auf das französische maraud (Lump, Taugenichts), nach dem „Simplicissimus“ aber fälschlich auf das Korps des Generals Merode, welches sich im Dreißigjährigen Krieg durch seine Zuchtlosigkeit so auszeichnete, daß man bald alle Nachzügler „Merodebrüder“ nannte. Der Ausdruck findet sich bereits in einem Werk von 1564.