Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manrique“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 200
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Manrique. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 200. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manrique (Version vom 28.11.2023)

[200] Manrique (spr. -rīke), Jorge, span. Dichter des 15. Jahrh., stammte aus einem alten kastilischen Adelsgeschlecht, lebte längere Zeit am Hof Johanns II. und fiel, noch jung an Jahren, 27. März 1479 in einem Gefecht gegen Aufständische. Als Dichter hat er sich, von zahlreichen kleinern Poesien, meist schwermütigen Liebesliedern (zum Teil abgedruckt im „Cancionero general“, neue Aufl., Madr. 1880), abgesehen, durch ein größeres, beim Tod seines Vaters Roderich M., Grafen von Paredes, geschriebenes Gedicht einen berühmten Namen gemacht. Es trägt den einfachen Titel: „Coplas de M.“, wird aber auch unter der Anfangszeile „Recuerde el alma dormida“ angeführt und zeichnet sich durch seltene Tiefe und Wahrheit des Gefühls, schöne, einfache und kraftvolle Sprache aus. Der ersten Ausgabe von 1492 folgten zahlreiche spätere, zum Teil von moralischen Erläuterungen oder gereimten Glossen begleitet (am besten Madr. 1779 u. 1799 sowie in der „Biblioteca de autores españoles“, Bd. 35). Eine englische Übersetzung lieferte Longfellow (1833).