Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manjuéma“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 194
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Manjuéma. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 194. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manju%C3%A9ma (Version vom 16.12.2023)

[194] Manjuéma (Manjéma), Landschaft im innern Äquatorialafrika, zwischen dem Tanganjika und dem obern Congo, ein ungemein schönes, fruchtbares und wohlbewässertes Gebiet, welches von einem ziemlich hellfarbigen, kräftigen und gut gebildeten Volk bewohnt wird, das aber trotz des Überflusses an Nahrungsmitteln der Menschenfresserei in hohem Grad ergeben ist. Sie nennen sich selber Uenja und zerfallen in eine große Anzahl kleiner Stämme unter Häuptlingen, die beständig auf dem Kriegsfuß miteinander stehen, betreiben einige Industrie und wohnen in regelmäßig angelegten Dorfschaften. Als die Araber 1866 zuerst in Nyangwe ihr Hauptquartier errichteten, wurden sie wohl aufgenommen; als aber die Eingebornen ihr eisernes Joch zu fühlen begannen und dasselbe abzuschütteln suchten, wurden sie von den Arabern unter großem Blutvergießen niedergeworfen, und ihr mächtiger Häuptling Tippo Tip herrschte nun unumschränkt. Besucht wurde M. zuerst von Livingstone 1869 und 1871, darauf 1872 von Stanley, 1873 von Cameron, 1882 von Wißmann, 1885 von Gleerup, 1886 von Lenz.