Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mangifĕra“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 189
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Mangifĕra. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 189. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mangif%C4%95ra (Version vom 09.12.2023)

[189] Mangifĕra L. (Mangobaum, Mangostane), Gattung aus der Familie der Anakardiaceen, immergrüne Bäume in Ostindien mit ganzen, gegenständigen Blättern, kleinen Blüten in großen, endständigen Rispen und sehr wohlschmeckenden Steinfrüchten mit einsamigem Kern. M. indica L. (gemeiner Mangobaum, echte Mangostane, s. Tafel „Nahrungspflanzen III“), ein Baum von 12 m Höhe, mit einem manchmal 4,5 m im Umfang haltenden Stamm, gestielten, länglich lanzettlichen, großen, oberseits blaugrünen, unterseits hell gelbgrünen Blättern, zahlreichen Blütenrispen mit orangegelben Blüten und orangegelben, gänseeigroßen Früchten, wird in Ostindien und in andern Tropenländern kultiviert. Die Früchte sind ein sehr beliebtes Obst und werden unreif zu Gelees, Kompotten, Pickles etc. benutzt. Die großen Samen sind ebenfalls genießbar und werden auf Martinique und Réunion zu Stärkemehl verarbeitet. Die Rinde dient zum Gerben, das Holz als Brenn- und Nutzholz. Mit den Zweigen schmücken die Brahmanen an Festtagen ihre Hütten. M. gabonensis Aubry (Obabaum), ein eichenähnlicher Baum an der Küste von Sierra Leone in Oberguinea, trägt große, gelbe Steinfrüchte, Iba, aus deren ölreichen, mandelartig schmeckenden Samen Dikabrot (Gabunschokolade) bereitet wird. Dies bildet ein Hauptnahrungsmittel der Eingebornen der Küste von Sierra Leone bis Gabun. Das Fett (Dikafett, Adika), welches auch von Irwingia Barteri Hook. abgeleitet wird, ist der Kakaobutter ähnlich, riecht angenehm, schmeckt mild, schmilzt bei 40°, wird leicht ranzig, ist verseifbar und dient zur Kerzenfabrikation. S. Tafel „Nahrungspflanzen III“.