Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mangānchlorür“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 187
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Mangānchlorür. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 187. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mang%C4%81nchlor%C3%BCr (Version vom 07.12.2023)

[187] Mangānchlorür (Chlormangan) MnCl2 entsteht unter Entwickelung von Chlor beim Erhitzen von Braunstein (Mangansuperoxyd) mit Salzsäure, findet sich daher in den Rückständen von der Bereitung des Chlors. Um es aus diesen, welche auch Eisen-, Kalkverbindungen und andre Verunreinigungen enthalten, rein darzustellen, verdampft man die Lauge zur Verjagung freier Salzsäure, verdünnt sie dann mit Wasser und versetzt den vierten Teil derselben mit überschüssigem kohlensauren Natron. Hierdurch wird kohlensaures Manganoxydul gefällt, welches man auswäscht und mit der übrigen Lauge kocht. Das kohlensaure Manganoxydul löst sich dann wieder, während das Eisen vollständig als Eisenhydroxyd ausgeschieden wird. Die filtrierte Lösung wird verdampft und gibt dann hellrötliche Kristalle von M. mit 4 Molekülen Kristallwasser, welche brennend, hinterher salzig schmecken, in feuchter Luft zerfließen und sehr leicht löslich sind. Man benutzt M. in der Färberei, die Chlorbereitungsrückstände aber werden meist auf sauerstoffreiche Manganoxyde verarbeitet, die man wieder zur Chlorbereitung benutzt. Vgl. Mangansuperoxyd. Die chlorreichern Manganverbindungen, das Chlorid Mn2Cl6 und das Superchlorid MnCl4, zerfallen leicht in Chlor und M.