Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manchesterschule“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 177
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Manchesterschule. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 177. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manchesterschule (Version vom 06.12.2023)

[177] Manchesterschule (Manchesterpartei), in England die aus der Opposition gegen die Korngesetze hervorgegangene politische Partei (vgl. Anti-cornlaw-league), deren hervorragendster Agitator Cobden (s. d.) war. Ihren Namen hat sie daher, daß die Stadt Manchester der räumliche Mittelpunkt der Agitation war. Die Handelskammer daselbst richtete 1839 eine von Cobden verfaßte Bittschrift um Aufhebung der Kornzölle an das Parlament; die „Manchester Times“ war das erste publizistische Organ, welches sich der Agitation zur Verfügung stellte. Die M. verfocht freihändlerische Grundsätze. Infolge hiervon ist es üblich geworden, die streng individualistische Richtung in der Volkswirtschaftslehre, welche jeden Staatseingriff in das Wirtschaftsgetriebe verwirft und den physiokratischen Grundsatz des laisser faire[WS 1] (s. d.) verwirklicht sehen will, als „Manchestertum“, „Manchesterdoktrin“ etc. zu bezeichnen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe unter Laissez aller.