Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Man“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 174
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Man. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 174. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Man (Version vom 05.12.2023)

[174] Man, Gewicht, s. Maund.

Man (spr. männ), engl. Insel im Irischen Meer, dem Solway Firth gegenüber, hat eine Länge von 53 km, eine ungefähre Breite von 24 km und umfaßt 588 qkm (10,7 QM.). Die Insel wird der Länge nach (von NO. nach SW.) von einer Bergkette durchzogen, die im Snaefell in der Mitte 610 m Höhe erreicht. Nur der nördliche Teil ist flacher tertiärer Boden; im übrigen besteht die Insel aus silurischem Schiefer, Bergkalk und Trapp. Die Küste ist an vielen Stellen steil. Am Südwestende von M. liegt das Inselchen Calf of M. („Kalb von M.“). Das Klima ist sehr mild und gleichmäßig. Die Einwohner, (1881) 53,558 an der Zahl, sind nicht Angelsachsen, sondern bilden das mit den Gälen Schottlands nahe verwandte Volk der Manx, aber kaum ein Fünftel derselben spricht die alte Sprache. Ackerbau wird namentlich im S. und in dem flachern nördlichen Teil getrieben; die Hügel im Innern bieten reichliche Weide für Rinder und kleine Schafe. Von der gesamten Oberfläche sind 54 Proz. unter dem Pflug, 14 Proz. bestehen aus Weiden. An Vieh zählte man 1886: 21,872 Rinder, 65,833 Schafe, 3699 Schweine. Der Bergbau lieferte 1885: 6868 Ton. silberhaltiges Bleierz, 5510 T. Zinkerz und 236 T. Kupfererz im Gesamtwert von 91,421 Pfd. Sterl. Es gehören (1886) zur Insel 124 Schiffe von 12,177 T. Gehalt, und der Verkehr mit Liverpool und andern Städten Großbritanniens ist bedeutend. Die Insel hat ihre eigne Verfassung. Sie wird von einem Gouverneur verwaltet, den die Krone ernennt, und dem ein Rat von 9 Mitgliedern und das Haus der 24 Keys (Unterhaus) mit gesetzgebender Gewalt zur Seite stehen. Gesetze haben nur dann Gültigkeit, wenn sie vom Tynwaldhügel verkündigt worden sind, wie das seit undenklichen Zeiten Sitte ist. Die Einnahmen beliefen sich 1885–86 auf 55,552 Pfd. Sterl., die öffentliche Schuld auf 222,700 Pfd. Sterl. Hauptstadt und Regierungssitz ist Castletown. – Die Insel war schon von Cäsar gekannt, der sie Mona nennt. Im 10. Jahrh. kam sie unter dänische, im 11. unter normännische Herrschaft und bildete mit den schottischen Inseln lange ein eignes Königreich, das Regnum insularum. 1266 trat Magnus von Norwegen die Insel an Schottland ab, und bald darauf ging dieselbe in den Besitz Englands über, welches 1406 die Familie Stanley (Derby) mit dem „Königreich M.“ belehnte. Später (1735) kam M. an die mit den Stanleys verwandten Herzöge von Athol, die ihre Rechte über die Insel, die ein Hauptsitz des Schmuggelhandels war, 1765 bis 1829 für 487,144 Pfd. Sterl. an die Krone abtraten. Noch jetzt bildet M. nominell ein besonderes Königreich und ist im Parlament des Vereinigten Königreichs nicht vertreten. Vgl. Train, Historical account of the isle of M. (Lond. 1845, 2 Bde.); Cumming, Runic and other monumental remains of the isle of M. (das. 1857); Lokalführer von Black (Edinb. 1883), Jenkinson (5. Aufl., das. 1887) u. a.