Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Malwa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 170
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Malwa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 170. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Malwa (Version vom 05.12.2023)

[170] Malwa, Landschaft in Zentralindien, die im N. von dem eigentlichen Hindostan, im O. von Bandelkand, im S. von Dekhan und im W. von Radschputana begrenzt wird, ein gegen NO. gesenktes Tafelland, das von den Windhya-, Dungar-, Salambhar- und Arawalibergen eingeschlossen und den Flüssen Narbada, Mahi, Sind, Betra und Tschambal bewässert wird. Es begreift die Marathenstaaten Gwalior und Indor, ferner Bhopal und Dewas nebst einer großen Zahl kleinerer und deckt sich etwa mit dem Zentralindischen Agenturbezirk (s. d.). Der Boden ist sehr fruchtbar, und der Mohnbau zur Opiumbereitung liefert bedeutende Summen in den indischen Staatsschatz, da das hier produzierte Opium (jährlich an 37,000 Kisten) eine Abgabe von 70 Pfd. Sterl. pro Kiste zahlt. Die Bewohner von M. bestehen aus Bhil, Gond, Radschputen und Repräsentanten fast aller Hindustämme, die sich mit den Ureinwohnern vermischt haben. Die Landschaft M. stand ursprünglich unter Hinduherrschern, wurde dann von den mohammedanischen Herrschern von Dehli unterworfen und beim Fall des Mogulreichs in mehrere Fürstentümer zerstückelt, welche 1817 unter englische Botmäßigkeit kamen.