Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mallet-Dupan“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 162
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Mallet-Dupan. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 162. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mallet-Dupan (Version vom 04.12.2023)

[162] Mallet-Dupan (spr. mallä́-düpāng), Jacques, franz. Publizist, geb. 1749 zu Celigny am Genfer See als Sohn eines protestantischen Geistlichen, war eine Zeitlang in Kassel Professor der französischen Litteratur, wandte sich aber bald nach London, wo er sich bei der Redaktion der „Annales politiques“ beteiligte. 1779 gründete er in Genf die periodische Schrift „Mémoires historiques, politiques et littéraires“, sodann 1783 zu Paris das „Journal historique et politique“; dasselbe wurde 1788 mit dem „Mercure de France“ vereinigt, und M. übernahm die Redaktion des politischen Teils. Während der Revolution vertrat sein Blatt die Sache des Königs gegen die Maßnahmen der Nationalversammlung und bekämpfte unerschrocken die Revolution überhaupt. Im Mai 1792 ging M. im Auftrag Ludwigs XVI. nach Frankfurt, um die deutschen Fürsten um eine Intervention in Frankreich zu ersuchen; doch wurden seine Bemühungen von den Ereignissen in Paris überholt. Nachdem sein Journal verboten worden, ging er nach Genf, von da nach Brüssel und nach Besetzung Belgiens durch die Franzosen nach Basel, von wo aus er Berichte an die Höfe von Wien, Berlin und London sandte. Wegen seiner Angriffe auf Bonaparte 1796 aus Basel verwiesen, begab er sich nach Zürich, später nach Freiburg und 1799 nach London, wo er den „Mercure britannique“ gründete. Er starb 10. Mai 1800 in Richmond. Hauptschriften: „Du principe des factions“ (1791); „Considérations sur la révolution de France“ (Lond. 1793) und „Correspondance politique“ (Hamb. 1796). Letztere u. „Mémoires“ gab Sayous (Par. 1851, 2 Bde.) neu heraus.