MKL1888:Malefīz
[147] Malefīz (lat.), wörtlich s. v. w. Missethat, Verbrechen, kommt in der ältern deutschen Rechtssprache häufig in Zusammensetzungen vor, wo jetzt das Wort „Straf“ oder „Kriminal“ üblich ist, z. B. Malefizgericht, s. v. w. Kriminalgericht; Malefizordnung, s. v. w. Strafprozeßordnung, z. B. die Maximilians I. für Tirol von 1499; Malefizprokurator, s. v. w. Fiskal; Malefizrecht, s. v. w. Kriminaljurisdiktion; Malefizglöckchen, Armesünderglöckchen. Jetzt wird M. nur noch mundartlich (besonders in Bayern) als fluchendes Beiwort gebraucht (z. B. Malefizkerl!).