Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Malczewski“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 145146
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Malczewski. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 145–146. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Malczewski (Version vom 29.11.2023)

[145] Malczewski (spr. maltschéwski), Antoni, poln. Dichter, geb. 1792 in Wolhynien, besuchte das Lyceum zu Kremenez und trat 1811 als Offizier in die polnische Armee ein. Sein Verstand, Witz und Humor machten ihn in den Warschauer Salons sehr beliebt, und mit dem ganzen Feuer jugendlichen Leichtsinns warf er sich in den verführerischen Strudel der hohen Kreise der Hauptstadt. Später dem Gefolge des Kaisers Alexander zugeteilt, wurde er in einem Duell mit seinem Freund Bledowski am Fuß verwundet und dadurch 1816 zum Austritt aus dem Militär genötigt. Nachdem er dann auf Reisen, namentlich in [146] Paris, den Rest seines Vermögens verschleudert, zog er sich 1821 auf ein Landgut in seiner Heimat zurück, wo er in tragische Liebesverhältnisse geriet. Später begab er sich wieder nach Warschau und starb hier in Dürftigkeit 2. Mai 1826. Eine Gesamtausgabe seiner Dichtungen veranstaltete Bielowski (Lemb. 1838); unter ihnen gilt die episch-lyrische Erzählung „Marya“ (Warsch. 1825, oft aufgelegt; deutsch von Vogel, Leipz. 1845; von Zipper, Hamb. 1878) als eine der schönsten Zierden der polnischen Litteratur.