Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Makāko“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 131
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Makāko. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 131. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mak%C4%81ko (Version vom 27.11.2023)

[131] Makāko (Inuus Geoffr.), Affengattung aus der Familie der Schmalnasen (Catarrhini) und der Unterfamilie der Hundsaffen, untersetzt gebaute Tiere mit gleich langen und starken Gliedmaßen, fünfzehigen Vorder- und Hinterhänden mit langem Daumen, Backentaschen und Gesäßschwielen. Diese Gattung bildet ein Verbindungsglied zwischen Meerkatzen und Pavianen. Die stummelschwänzigen Arten bewohnen Nordafrika, China, Japan, die langschwänzigen Ostindien. In der Urzeit waren sie über einen großen Teil Europas verbreitet, und noch gegenwärtig gehen sie am weitesten nach Norden hinauf. A. Schwanz fast so lang oder länger als der Körper: Macacus Desm. Der gemeine M. (Hutaffe, M. sinicus Geoffr.), 45 cm lang, mit ebenso langem Schwanz, grünlichgrau, unten weißlich, an Händen und Ohren schwärzlich, bewohnt die Wälder Malabars und wird von den Eingebornen verehrt; sie bauen ihm Tempel und Fruchtgärten. Er ist in der Gefangenschaft munter, gelehrig, ein echter Affe und daher sehr beliebt. B. Schwanz nur halb so lang als der Körper: Rhesus Wagn. Der Bunder (M. Rhesus Geoffr.), 50–65 cm lang, mit 20 cm langem Schwanz, oberseits grünlich oder fahlgrau, unterseits weiß, Gesicht, Ohren und Hände hell kupferfarben, Gesäßschwielen lebhaft rot, regelmäßig verwechselt mit M. erythraeus Wagn., lebt wie letzterer in Indien, ist mürrisch, reizbar, genießt wie der Hulman (s. Schlankaffe) göttliche Verehrung; man pflanzt für ihn große Fruchtgärten an und läßt auf dem Feld einen Teil der Ernte für ihn zurück. Wanderu (Bartaffe, M. Silenus Wagn., Tafel „Affen II“), 1 m lang, mit 25–35 cm langem, am Ende gequastetem Schwanz, glänzend schwarz, unterseits licht bräunlichgrau, mit mähnenartigem, weißem Vollbart, lebt in Malabar, nährt sich von Knospen und Baumblättern, verwüstet oft die Gärten, wird aber trotzdem hoch geschätzt und benimmt sich in der That, wenn er jung eingefangen und erzogen wird, sehr gut. Er ist ernst, aber nicht boshaft, jede seiner Bewegungen erscheint vorbedacht, und nur selten unterliegt er einer Gemütserregung. C. Schwanz äußerst kurz: Inuus Wagn. Der Magot (türkischer, gemeiner, berberischer Affe, I. ecaudatus Geoffr.) ist 75 cm lang, schmächtig, hochbeinig, schwanzlos, mit runzeligem, fleischfarbenem Gesicht, dichtem, gelblichweißem Bart, auf dem Rücken und an den Außenseiten der Vordergliedmaßen grünlichbraun, an der Unterseite und der Innenseite der Gliedmaßen heller, an Füßen und Händen rötlichgelb. Er bewohnt das nordwestliche Afrika, Marokko, Algerien, Tunis und Gibraltar (nur wenige Exemplare, die einzigen europäischen Affen), lebt gesellig, ist sehr klug, listig, gewandt, kräftig und erregbar. Er bewohnt felsige Gegenden, ist aber auch geschickt auf Bäumen und frißt außer Früchten und Wurzeln viele Kerbtiere. Der Magot ist der Pithekos der Griechen und der Affe, welchen Galenos zergliedert hat. Heute ist er der stete Begleiter der Bären- und Kamelführer.