Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Majolikamalerei“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 128129
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Majolikamalerei. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 128–129. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Majolikamalerei (Version vom 26.11.2023)

[128] Majolikamalerei (Fayencemalerei), die Bemalung von rohen Thongefäßen und -Platten mit Ornamenten, Figuren, Pflanzen etc. Sie wurde seit dem 15. Jahrh. in Italien lebhaft betrieben und ist neuerdings wieder in Frankreich, England und Deutschland stark in Aufnahme gekommen, wo sie sowohl von Künstlern (in Frankreich namentlich in der Fabrik von Th. Deck zu Paris, in Dresden von W. Timm) als ganz besonders von Dilettanten betrieben wird. Die M. bildet einen Haupterwerbszweig kunstübender [129] Damen. Die Farben zur M. wurden früher trocken in den Handel gebracht und mit Wasser oder Öl angerieben, werden jetzt aber meist in Tuben zum Malen fertig präpariert geliefert (Spielhagen u. Komp. in Berlin). Die Zeichnung wird aufgepaust, und die Umrisse werden mit dünner brauner oder schwarzer Majolikafarbe ausgezogen. Nach Vollendung der Malerei erfolgt das Glasieren und Brennen. Man malt auch mit Majolika-Relieffarben, welche stark aufgetragen werden können. Vgl. Freitag, Die Kunst der Öl-, Aquarell-, Holz-, Stein-, Porzellan- und Stoffmalerei (Wien 1885); Drews, Anleitung zur M. (Berl. 1883); Schlieder, Die M. zum Selbstunterricht (das. 1886); Romanoff, Die Behandlung der Schmelzfarben (das. 1887). Vorlagen für M. findet man in den „Kunstscherben“ von Spielhagen (Berl. 1882–84, 12 Tafeln).